Tamio fotografiert
Ich denke, Fotografieren ist eines der verbreitetsten Hobbys. Auch ich tue dies gerne und hatte meine erste bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema mit meiner Polaroid-Kamera. Ich muss damals um die 10 Jahre alt gewesen sein.
Fotografieren ist wie knipsen - nur krasser!
(Unbekannt)
In der Schule nahm ich an der Foto AG teil, was für mich der eigentliche Einstieg in die ambitioniertere Fotografie war. Wir hatten ein S/W-Fotolabor und machten Experimente mit Mehrfach-/Belichtungen, Collagen, Laserlicht und Aufnahmetechniken.
Gegen 1998 teilte mir der Fotofachhändler, den ich bat mir bestimmte Digitalkameras zu zeigen, im Vertrauen mit, das dies eigentlich nur was für Freaks sei. Hätte er geahnt, dass genau ich ein solcher Freak gewesen bin, und hätte er geahnt, dass die Digitalfotografie wenige Jahre später die analoge Fotografie verdrängte, hätte er die Sachlage vielleicht anders eingeschätzt. Jedenfalls erfuhr mein Fotografieeifer durch die Digitalfotografie einen enormen Schub.
Da damals noch an keine digitale Spiegelreflexkameras zu denken war, nahm ich an einem Workshop mit meiner analogen Spiegelreflexkamera teil, was mir die manuellen Einstellungen näher brachte.
2006 schaffte ich mir meine digitale Spiegelreflexkamera an und zu dieser Zeit begann die Hochzeit meiner Fotografieleidenschaft. Es war wundervoll durch die direkte Anzeige der Aufnahmen das Fotografieren schneller im Detail zu erlernen, zu üben und zu experimentieren. Zudem verabredete ich mich zu Fotografie-Spaziergängen, genoss es in der Nacht zu fotografieren und beim Berliner Festival of Lights.
Besonders angespornt hat mich die damals innovative und wohl beliebteste Foto-Community flickr. Einige Fotografen und insbesondere die thematischen Gruppen waren eine große Inspiration und Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Es war damals durchaus üblich, dass sich die virtuellen Bekanntschaften auch ab und zu mal in der Stadt im realen Leben trafen. Es war eine tolle Vor-Instagram und Vor-Facebook-Zeit. Flickr war für mich das, was man heute als soziales Netzwerk bezeichnen würde. Zudem war es eine wunderbare Möglichkeit Fotos zu präsentieren und im eigenen Blog einzubinden und so die Reichweite des Blogs zu erweitern und zudem noch Webspace zu sparen.
Heutzutage spielt flickr in meinem Leben (leider) eine sehr untergeordnete bis gar keine Rolle mehr. Die Zeiten sind vorbei - auch wenn es natürlich noch Community-Aktivitäten auf und abseits von flickr gibt - es ist einfach nicht mehr dasselbe. Yahoo hat nach dem Aufkauf von flickr aus meiner Sicht einfach zu viele Chancen verpasst - und zwar insbesondere Vorreiter im Bereich der Smartphone-Fotografie zu sein. Diesen Bereich hat dann irgendwann Facebook und Instagram erobert. Leider!
