Tamio musiziert

Im Grundschulalter teilte mein Musiklehrer meiner Mutter mit, ich bräuche nicht mehr zum Musikunterricht erscheinen, da es hoffnungslos sei. Wir sollten damals Melodien auf unseren Glockenspielen nachspielen, was ich nicht umsetzen konnte. Später stellte sich heraus, dass ich durch Polypen nicht in der Lage war die vorgespielte Melodie überhaupt zu hören. Und da ich keinen Unterschied der Zustände Schlecht- und Guthören kannte, wusste ich damals auch nicht, dass ich die vorgespielten Melodien einfach nicht hörte.

Durch diese Erfahrung hielt ich mich selbst die Schulzeit über für unmusikalisch, obwohl ich immer gerne Musik hörte, tanzte und auch mit Instrumenten herumspielte.

Homecomputer-Musik

Als ich seit Weihnachten 1987 einen Amiga-Computer besaß, der damals nicht nur für seine Grafikleistung, sondern auch für seinen hervorragenden Vier-Kanal-Stereo-Sound mit Samples bekannt war, experimentierte ich sofort mit Musik und Sounds herum. Ich komponierte auf spielerische Weise Computermusik und nahm Samples auf, die ich verarbeitete.

Die Band Pub Fiction

Zehn Jahre später nahm ich Klavierunterricht, spielte Keyboard und musizierte mit Schulfreunden in einer Band, in der ich sowohl komponierte und improvisierte als auch die Mehrspuraufnahmen mitsamt der Nachbearbeitung übernahm. Ich beschäftigte mich eine Zeit lang intensiv mit der Harmonielehre und Musiktheorie.

Virtuelle Instrumente und MIDI

Ich liebte es auf dem analogen Klavier zu klimpern. Darauf fielen mir die meisten Melodien und Akkorde ein. Ich bin davon überzeugt, dass dies auch an der Resonanz lag, die ich in den Fingern durch die Tasten spürte. Dann nahm ich mit meinem Keyboard per MIDI meine Einfälle auf und verarbeitete sie im Sequenzer weiter. Im Rahmen der Band kamen auch Analogspuren hinzu die ich dazumischte. Etwa zu dieser Zeit entstanden die ersten virtuellen Instrumente für Computer, die zumindest klanglich ihren Vorbildern erstaunlich Nahe kamen. Auch mit diesen Programmen musizierte ich sehr gerne.

Tenori-On und elektronische Instrumente

In einer späteren Phase nach der Band-Zeit hatte ich es mir seit der Anschaffung des Tenori-On zum Prinzip gemacht, mit kleinen elektronischen, batteriebetriebenen Instrumenten ohne Computer zu musizieren. Selbst mein Mischpult war batteriebetrieben.

Aktuell

Mit den kleinen, elektronischen Instrumenten zu spielen bereitete mir Jahre lang Freude. Auf Dauer empfand ich dies zu limitiert bzw. wollte ich wieder zurück zum klassischen Komponieren und Produzieren. Ich kaufte mir ein Master-Keyboard, um schließlich wieder mit dem Computer zu arbeiten.

Da dies mit der Zeit meiner Tango-Tanz-Anfänge zusammenfiel und ich meine Leidenschaft im Tango gefunden hatte, geriet mein damaliger Plan letztlich in den Hintergrund. Der Plan schlummert jedoch beständig in mir und ich kann mir vorstellen, dass ich irgendwann wieder komponieren werde - vielleicht sogar im Tango-Bereich...