Wii – Mehr als ein Spielzeug

Über die am 8.12.2006 in Deutschland erscheinende Spielekonsole Wii von Nintendo wurde schon viel geschrieben und spekuliert. Vor allem die innovative Steuerung der Spiele über den Nunchuk-Controller sorgte für Neugier und Euphorie. Nintendos Konzept geht aber noch weiter und ich finde, dass dies mindestens genauso begeisternd ist, wie die neuartige Steuerung. Es handelt sich um die dahinterstehende Philosophie des Konzepts, welche darauf abzielt sowohl Menschen anzusprechen, die klassische Videospieler sind, als auch Menschen, die bislang überhaupt nichts mit diesem Thema zu tun hatten. Nintendo schafft es mit dem Konzept tatsächlich, beide Gruppen anzusprechen. Der Schlüssel hierzu ist die Steuerung, die von Unbedarften einfach verstanden werden kann, da sie sich an reale Bewegungsabläufe orientiert und so den Zugang zur digitalen Spielewelt erheblich erleichtert. Und klassische Videospieler spricht diese innovative Steuerung ebenfalls an, da sie ganz neue Spielewelten eröffnet.

Dies ist jedoch erst der Zugang – oder besser gesagt: die Verbindung – zur digitalen Welt. Die Wii stellt nämlich eine bidirektionale Verbindung zwischen realer und virtueller Welt dar. Und dies aus mehreren Gründen:

  • Die Bedienung der Wii orientiert sich an bekannten Bewegungsabläufen und bekannten technischen Geräten – sprich: Fernseher. Der Zugang ist damit sehr einfach zu erlernen und äußerst intuitiv. So erweitert die Wii den Fernseher um die Kanäle zum Spielen und zu Online-Diensten und Anwendungen. Diese werden auch als Kanäle bezeichnet und dargestellt und können genauso wie Fernsehkanäle ausgewählt werden.
  • Zugleich unterstützt die Wii generationsübergreifenden Spielspaß: Mit der „Virtual Console“ können Eltern, die Spiele aus ihrer Jugend mit ihren Kindern spielen und so als Spielpartner mit den Kleinen auch mithalten.
  • Die Wii ist selbst im Standby-Modus mit dem Internet drahtlos oder über Kabel verbunden und aktualisiert alle Kanäle. So erhält der Nutzer in Echtzeit Informationen übers Wetter, Nachrichten, anderen Wii-Usern und sogar Nachrichten von Spielen.
  • Das Hauptanliegen der Wii ist es, dass Haushaltsangehörige und Besucher gemeinsam Spaß haben können. So sorgt ein digitales Gerät dafür, dass Menschen miteinander Spaß haben können.
  • Mit der Wii ist es möglich, übliche Informationen in einem Haushalt auszutauschen. So gibt es eine virtuelle Pinnwand, Nachrichten vom Messanger oder von einer SMS und einen Haushaltskalender
  • Mit der Wii lassen sich Fotos und Videos direkt vom Digitalkamera-Speicherchip ansehen, manipulieren und Freunden online zur Verfügung stellen.
  • Die Wii erlaubt den einfachen Zugang ins Web über den aktuellen Opera-Browser inkl. Adobe Flash.
  • Die Wii stellt einen virtuellen Avatar zur Verfügung, welcher individuell gestaltet wird und auf dem Controller mitgenommen werden kann. Dieser Avatar tritt dann in Spielen oder Onlinediensten auf und repräsentiert die eigene reale Person.

Alle „Kanäle“ sind einfach aufgebaut und sehr intuitiv zu nutzen. So können vor allem Menschen, die sich bislang nicht an Computer wagten oder daran immer wieder verzweifeln, entsprechende Funktionen einfach nutzen.

Die Wii ist also Spielekonsole für alle (nicht nur Video-Gamer), Informationszentrale im Haushalt und für Freunde, Foto- und Videodienst und Zugang zur Online-Welt.

Und das alles zu einem Preis, der sowohl für unbedarfte Videospieler als auch für Spiele-Freaks als Zweitkonsole attraktiv ist. Ich bin sehr gespannt auf den ersten realen Kontakt mit dieser Konsole. Ich habe da ein ähnliches Gefühl wie vor etwa 20 Jahren, als der Amiga-Homecomputer erschien.

Hier ein Video der Wii-Prämiere: